Serjgwepiogqela – ein Bier ohne Körper. Oder doch?

Serjgwepiogqela – dunkle Kopffüßlerweizen

Was tut man nicht so alles, wenn man was übrig hat? Genau. Wegschütten. Am besten in den Schlund und wenns gebraut ist. Etwa mit diesem Slogan ist unser braunes Bier enstanden…

Es waren einmal viele Reste und ein nörgelnder Schelm, der immer mal ein komplett eigenes Rezept zusammenmanschen wollte. Warum nicht diese beiden Dinge kombinieren, dachte sich der andere Schelm. Und so begann das ganze…

Eine Idee war auf jeden Fall, ein bisschen mit Weizen rumzuexperimentieren, weil das ja schließlich auch lecker ist. Dass das beim Brauen nicht immer leichtgängig ist, wurde gekonnt ignoriert. Was ansonsten noch so über war, wurde verwendet, zumindest, wenn es ins Konzept passte. Da waren zum Einen ein bisschen Standard-Malz und zum Andern ein bisschen geröstetes Malz, was dem Bier eine leichte Karamell- und Rötnote geben sollte. Dazu noch ein bisschen Hopfen, der das leichte Weizen unterstreichen sollte und natürlich auch leer werden musste.

Das Brauen ist natürlich herausragend geglückt, welshalb man hier nicht ins Detail gehen muss. Man kann es sich so vorstellen, wie wenn man mit dem Auto, weil man es eilig hat, zur Rush-Hour schnell quer durch eine große Stadt, sagen wir zum Beispiel New York, muss und neben einer komplett grünen Welle, von allen Autos vorgewunken bekommt und die Feuerwehr die Straße nach einer Komplettsperrung öffnet und einen als erstes durch die frische, leere Straße leitet. Also ein ganz normaler Brautag. Einzig beim Läutern war der Weizen stopfend hinderlich und es ist nur schwerlich abgeflossen. Also sagen wir, als wäre in mitten der Grünen Welle in New York eben mal kurz eine Zebraherde über selbigen Streifen gelaufen und man muss eben warten, bis die 42 Köpfige Herde mit ihren 218 Jungtieren, ihren 21 Zebrafreunden und den 2 streifenneutralen Zebras (im allgemeinen Volksmund auch Pferd genannt) über die Straße gelaufen ist. Aber wen möchte ich denn mit Geschichten aus dem Alltag langweilen.

Das Bier ist jedenfalls bei der Jungbierprobe und beim Öffnen der ersten fertigen Flasche durch ihren etwas körperlosen Geschmack (Daher ist auch der Beiname Kopffüßler entstanden) leicht in Verruf geraten, was sich aber nach reifen Überlegungen als nicht ganz korrekt herausgestellt hat. Glücklicherweise wollte unser braunes Weizen noch ein wenig mehr Zeit für sich haben, was wir ihm als moderne Biereltern natürlich verboten haben und außerdem hat es sich als weniger trübseelig gezeigt, wenn man der Hefe eine ordentliche Schüttelung verpasst und sie gezielt auf die Schaumkrone befördert hatte. Ein Weizen will schließlich auch als solches behandelt werden… Dann schmeckt es ganz freundlich und zahm.

Unser Fazit: Das Bier schmeckt lecker und wird auf jeden Fall so nicht mehr gebraut. Vielleicht wenn wir eine vernünftige Lösung fürs Weizenläutern gefunden haben. Aber schmecken tuts und das tut gut.

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